7. 7. 2025
Der Arzt David Becher wurde am 19. Februar 1725 in Karlsbad im Haus „Zwei Ketten“ als sechstes Kind des Kaufmanns Leopold Becher (1682–1748) und seiner Ehefrau Anna Maria, geborene Richter, geboren. Die große Familie Becher lebte bereits seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts in der Stadt. Um 1570 kam Georg Becher (damals noch als Pecher geschrieben) aus Heinrichsgrün bei Falkenau nach Karlsbad. Sein Sohn Michael wurde Stadtmüller, seine Nachkommen gründeten drei Familienlinien. Die erste widmete sich über Generationen der Schneiderei, die zweite wurde als Apotheker bekannt und die dritte, zu der auch der Arzt David Becher gehörte, begann ursprünglich als Schuhmacher. Auch der Großvater des berühmten Arztes, nach dem er benannt wurde, war Schuhmacher, aber sein Vater Leopold wurde Kaufmann und betrieb Handel, ebenso wie seine Kinder und Nachfahren.
Zwei Brüder von David Becher, Johann Anton (1718–1752) und Johann Wenzel (1729–1784), waren wie ihr Vater Kaufleute. Der jüngere Bruder Georg Franz (1726–1750) studierte Jura, verstarb aber kurz nach seiner Promotion. Der berühmte Gründer der Likörfabrik Josef Vitus Becher (1769–1840) war der Sohn von Johann Wenzel Becher, ebenfalls Kaufmann und Bürgermeister von Karlsbad. David Becher war sein Onkel.
David Becher war zweimal verheiratet, beide Ehefrauen waren Witwen. Die erste Ehefrau war Anna Sabina Dupont, Witwe des Karlsbader Chirurgen Leopold Franz Dupont. Die Hochzeit von David und Anna Sabina fand am 15. Oktober 1758 in Karlsbad statt. Ein Jahr später, am 24. Oktober, wurde ihre Tochter Veronika Maria Magdalena geboren, die jedoch zwei Wochen später am 6. November 1759 starb. Das Ehepaar hatte keine weiteren Kinder. Anna Sabina Becher verstarb am 22. Februar 1780 im Haus „Sklavin“ im Alter von 55 Jahren. Im Sterberegister ist sie als „Wohltäterin unserer Kirche“ vermerkt.
Die zweite Ehefrau von David Becher war Katharina von Schrott, Witwe eines Professors der Prager Universität. Das Datum der Hochzeit konnte nicht ermittelt werden. Der Karlsbader Historiker und Archivar Karl Ludwig schrieb in seinem Buch über David Becher von 1925, dass die Hochzeit wohl kurz nach dem Trauerjahr für Anna Sabina stattgefunden habe.

Karlsbad im Jahr 1733
Das Haus „Zwei Ketten“, in dem David Becher geboren wurde, stand am rechten Ufer der Tepl in der Häuserreihe hinter dem Sprudel, nahe der Kirche St. Maria Magdalena. Heute befindet sich dort eine Freifläche und ein Teil der Straße Vřídelní. Gegenüber, über den Fluss, steht das Haus „Drei Ringe“ (Marktplatz Nr. 28/7), in dem am 17. September 1769 auch sein Neffe Josef Vitus geboren wurde. Laut einem Adressbuch aus dem frühen 19. Jahrhundert hatte das Haus zwei Stockwerke, jeweils fünf Fenster, und beherbergte auch Sprudelbäder. Das Haus wurde im Jahr 1877 abgerissen, um Platz für die neue Sprudelkolonnade zu schaffen, deren Pläne vom Architekturbüro Fellner & Helmer aus Wien stammten.
Laut Sterberegister verstarb David Becher am 5. Februar 1792 im Alter von 67 Jahren im Haus „Sklavin“, ebenso wie zuvor seine erste Frau. Das Haus befand sich am rechten Ufer der Tepl beim Johannisbrücke gegenüber dem Haus „Weißer Schwan“. Ursprünglich trug das Haus die Nummer 215, wie im Sterberegister von David Becher und seiner Frau vermerkt, später wurde es mit der Nummer 244 bezeichnet. Das Gebäude hatte zwei Stockwerke und je fünf Fenster. Der genaue Abbruchzeitpunkt ist nicht bekannt, aber Pläne zeigen, dass es vor 1876 geschah. Heute verläuft dort eine Straße vor dem ehemaligen Sparkassengebäude.

Porträt von David Becher aus dem 19. Jahrhundert / Plan von Karlsbad aus dem Jahr 1831 – das Haus „Sklavin“ ist rot markiert, das Haus „Zwei Ketten“ blau
Neben dem Haus „Sklavin“ besaß David Becher auch ein Baugrundstück an der Stelle eines Hauses, das beim Stadtbrand am 23. Mai 1759 abbrannte. Es lag in der Nähe des Hauses „Sklavin“. Später wurde dort das berühmte Hotel „Zum goldenen Schild“ errichtet, das nach der Badesaison 1910 abgerissen wurde. Heute befindet sich dort der Park am Theaterplatz. Becher besaß auch den sogenannten Götzischen Garten (Götzischer Garten) mit einem Gartenhaus, wohin er angeblich gerne seine Patienten einlud. Später wurde das Grundstück zum Stadtgarten (Stadtgarten), heute sind es die Anlagen Jean de Carro. Darüber hinaus besaß er mehrere Wiesen, Felder und Scheunen.
Autor: Lukáš Svoboda, Museum Karlsbad