Ostrov

Die historische Stadt Ostrov

Reisetyp: Mit dem Auto, Radfahren, Zu Fuß

Entfernung von Karlovy Vary: 12 km

Geschichte der Stadt

Anfang des 13. Jhd. gründete hier Slauko aus dem Geschlecht der Hrabischitz anstelle einer früheren slawischen Siedlung eine Marktsiedlung mit romanischer Kirche. Dank seiner strategischen Lage mauserte sich die Siedlung schon bald zum blühenden Städtchen. Ihre Blütezeit erlebte die Schlackenwerther Herrschaft im Barock, als in der Stadt ein prunkvolles Schloss erbaut wurde, das von einem herrlichen Schlosspark umgeben war, der seinerzeit als ein achtes Weltwunder angesehen wurde.

Am Stadtrand entstand das ausgedehnte Areal eines Piaristenklosters samt lateinischem Gymnasium. Mitte des 20. Jhd. wurde es nötig, neue Wohnungen für die Beschäftigten der Uranzechen von Jáchymov zu erbauen und so wurde in Ostrov eine Wohnsiedlung, die sog. Neustadt aus dem Boden gestampft. In den letzten Jahren findet schrittweise die Sanierung historischer Bauwerke auf dem Gebiet der Stadt statt, was Ostrov immer häufiger zum Ausflugsziel von Touristen macht.

Sehenswürdigkeiten der Stadt

Zu den interessantesten Sehenswürdigkeiten der Stadt gehört die ausgedehnte barocke Schlossanlage mit dem Schlosspark. Sein Aussehen bekam der Gartenpark im Laufe des 17. bis 19. Jhd. Der im Geiste italienischer Renaissancegärten angelegte Park wurde nach und nach durch Barockkompositionen mit Springbrunnen, künstlichen Teichen und Felsgebilden, durch Glorietten und Pavillons, einen Irrgarten und künstlerische Ausschmückung in Form der Statuen antiker Gottheiten zur Vollendung gebracht. Mitten im Park stand ein Lustschlösschen, außerdem gab es hier eine Reithalle und eine Voliere mit exotischen Vögeln. Seinerzeit galt die Parkanlage als achtes Weltwunder.

Heute ist der historische Stadtkern städtische Denkmalzone. Der Blickfang des Alten Platzes (Staré náměstí) ist das Gebäude des Alten Rathauses. Unweit steht auch die Barocksäule der Jungfrau Maria aus dem Jahre 1685. Am Kleinen Platz (Malé náměstí) steht die Erzengel-Michael-Kirche aus dem Jahre 1572, eine Vertreterin der Erzgebirgsarchitektur sächsischer Bauart. Das älteste bewahrte Baudenkmal der Stadt ist jedoch die romanische Friedhofskirche St. Jakob der Größere vom Anfang des 13. Jhd., die an der Stelle der einstigen mittelalterlichen Marksiedlung steht. Die weitläufige Anlage des sanierten Piaristenklosters ist durch einen Lehrpfad erschlossen. Die frühbarocke Kirche Mariä Verkündigung birgt die Stadtgalerie und einen Ausstellungssaal in sich, außerdem finden hier regelmäßig Kulturveranstaltungen statt. Teil der Klosteranlage ist auch die herrliche Kapelle Maria Einsiedeln aus den Jahren 1709-1710 – die getreue Kopie der Wallfahrtskapelle im schweizerischen Einsiedeln, sowie die Kapelle der Hl. Anna und die Kapelle des Hl. Florian, die heute als Gedenkstätte der Opfer von Gewalt auf dem Gebiet von Ostrov dient.

Eine weitere wertvolle architektonische Sehenswürdigkeit ist auch die in den 50er Jahren des 20. Jhd. erbaute Wohnsiedlung Neustadt (Nové město), ein urbanistischer Komplex im Baustil des sozialistischen Realismus mit regelmäßiger Straßengliederung und gleichförmigen Häuserfassaden. Die Dominante der Neustadt ist das Kulturhaus am Friedensplatz (Mírové náměstí). Diesem in Tschechien einmalig bewahrten und historisch wertvollen Komplex blieb jedoch bis heute trotz zahlreicher Initiativen jeglicher Denkmalschutz versagt.

Wie kommt man hin

Die historische Stadt Ostrov (Schlackenwerth) liegt 12 Kilometer vom Karlsbader Zentrum entfernt. Wer Ostrov zu Fuß besuchen möchte, sollte dazu den hübschen Uferweg entlang der Eger (Ohře) benutzen.

Von der Hauptpost geht es auf dem grünen Wanderweg bis zur Wegkreuzung ‚Pod Pražskou silnicí‘, wo man auf den roten Wanderweg abbiegt, der zum Hermannstein (Šemnická skála) und über Kyselka (Gießhübl-Sauerbrunn) nach Radošov (Rodisfort) führt. Von hier geht es dem gelben Wanderzeichen folgend und vorbei an der Ruine eines ehemaligen Jagdschlösschens nach Ostrov hinauf. Die 27 km lange Ganztagswanderung, die überwiegend auf Waldwegen und durch herrliche Natur führt, nimmt ca. 7 Stunden in Anspruch. Wer Ostrov im Fahrradsattel kennen lernen möchte, tut dies am besten auf der Nebenstraße von Karlsbad über Sadov und Hájek. Nach Ostrov verkehren aber auch ein Linienbus vom Unteren Bahnhof und die Bahn vom Oberen Bahnhof. Mit dem Pkw gelangt man nach Ostrov auf der Straße I/13 in Richtung Chomutov.

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