Sedlec - Stadtteil

Reisetyp: Radfahren, Zu Fuß

Entfernung von Karlovy Vary: 3 km

Geschichte von Sedlec (Zettlitz)

Auf dem Gebiet des heutigen Sedlec lebte schon im frühen Mittelalter der slawische Stamm „Sedličané“. Die Burgstätte Sedlec war die Nachfolgerin einer noch früheren Slawenfeste – nämlich Starý Loket (Alt-Elbogen) in Tašovice. Die hiesige Siedlung ist schon im Jahre 973 belegt. Schon damals wird Sedlec (Zettlitz) als Dechanei mit Kirche wohl aus dem Jahre 900 erwähnt. Im Laufe des 11. und 12. Jhd. stieg Sedlec zum premyslidischen Verwaltungszentrum der hiesigen Region auf.

Wohl gegen Ende des 15. Jhd. begannen Gläubige zum Gnadenbild der hl. Anna zu wallfahren, die im Laufe der Jahrhunderte immer zahlreicher wurden, was Sedlec zum bedeutenden Wallfahrtsort machte. Im Jahre 1721 besuchte Kaiserin Elisabeth Christine von Braunschweig-Wolfenbüttel, die Gattin Kaiser Karl VI. die Kirche, als sie sich mit ihrer vierjährigen Tochter Maria Theresia in Karlsbad kurierte und dann noch einmal im Jahre 1732, diesmal in Begleitung ihres Gatten.

In den Jahren 1738 – 1749 wurde in Sedlec die neue Wallfahrtskirche St. Anna nach abgeänderten Plänen des berühmten Barockarchitekten Kilian Ignaz Dientzenhofer erbaut, deren Aufgabe es war, sämtliche nach Sedlec wallfahrenden Prozessionen aufzunehmen. Ende des 18. Jhd. entdeckte man in der Umgebung von Sedlec Lagerstätten äußerts hochwertigen Kaolins. In der Folge wurden hier zahlreiche Kaolintagebaue gegründet und Schlämmwerke errichtet und die Arbeit in den Bergwerken wurde zur Haupteinkommensquelle der hiesigen Einwohner.

Interessante Sehenswürdigkeiten

Das Wahrzeichen von Sedlec ist die am Dorfplatz stehende barocke Wallfahrtskirche St. Anna aus dem Jahre 1738 – 1749. Nach Jahren des Verfalls nahm sich ihr die Bürgervereinigung zur Rettung der Kirche St. Anna an und begann schrittweise mit der Rekonstruktion des Sakralbaus. Heute finden in der Kirche regelmäßig Benefizkonzerte und weitere Kulturveranstaltungen statt. Die Kirche wird so immer mehr zum kulturellen Mittelpunkt dieses Karlsbader Ortsteils. In der Nachbarschaft der Kirche ist eine Barocksäule mit Marienstatue aus dem Jahre 1716 zu bewundern. Im kleinen Park nebenan steht ein Befreiungsdenkmal aus dem Jahre 1946.

Wenn man noch durch die Straße Přemilovická zum nordwestlichen Ortsrand von Sedlec weitergeht, gelangt man zu einem Barockschloss aus der 2. Hälfte des 17. Jhd. Das Schloss diente in der Vergangenheit als Verwaltungsgebäude der hiesigen Kaolinwerke und wurde irgendwann vor 1927 um einen neuen Flügel erweitert. Heute ist das Objekt verlassen und im Jahre 2012 brannte es sogar teilweise ab.

Hinter Schloss Sedlec sind am Teichrand noch die Reste der gotischen Wasserburg Přemilovice zu entdecken. Auf dem von einem Wassergraben umgebenen Hügel wurden bei archäologischen Erkundungen von 1937 ihre Steinmauern bloßgelegt.

Die Umgebung ist regelrecht übersät von Teichen und kleineren Wasserflächen, die von der hiesigen intensiven Bergbautätigkeit zeugen.

Wie kommt man hin

Der Stadtteil Sedlec befindet sich 3 Kilometer hinter dem nördlichen Stadtrand von Karlovy Vary. Nach Sedlec verkehrt vom Busbahnhof ‚Tržnice‘ ein Omnibus auf der Linie ÖPNV Nr. 5. Eine zweite Möglichkeit wäre, zu Fuß über Horní nádraží (Oberer Bahnhof) und durch das Viertel Růžový vrch und weiter der Straße Sedlecká folgend bis nach Sedlec zu wandern. Der ganze Ausflug misst ca. 3,5 Kilometer und nimmt keine Stunde in Anspruch. Wer will, kann mit dem Auto oder mit dem Fahrrad nach Sedlec fahren.

Lage

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